Das Gebiet der Nordkompanie erstreckt sich westlich der Hauptstraße und wird durch eine Linie Pfarrer-Menge-Weg, Schulstraße, Friedrichstraße und Kahlenbergsweg vom Süden getrennt. Ihr Einzugsbereich umfasst also unter anderem auch die Altstadt mit der etwa 1270 errichteten Alten Kirche sowie dem benachbarten Zehnthof. Diese Gebäude bilden die Keimzelle Warsteins und befanden sich im Zentrum der mittelalterlichen Ansiedlung auf dem Stadtberg. Die Kirche wurde auf der höchsten Stelle des Berges aus Mitteln der Stadt und des Klosters Grafschaft als Patronatsinhaber erbaut und diente auch Verteidigungszwecken, wie die winzigen Fensteröffnungen im Turm, die Wandaussparungen für die zur Verriegelung der Türen einzulegenden Eichenbalken sowie die Dicke des Mauerwerks unschwer zeigen.
Als markantester Punkt im Warsteiner Norden zieren sie die im Jahre 2000 neu in Dienst gestellte Fahne der Nordkompanie, welche die mitgliederstärkste Kompanie im Bürgerschützenverein ist. Auch die vier blauen Felder mit den jeweils sechzehn Sternen in den Ecken der Fahne verweisen auf ein Kapitel aus der Stadtgeschichte: sie sollen in ihrer Gesamtheit die vierundsechzig Hausstätten symbolisieren, die einst bei der Gründung Warsteins errichtet wurden.
Die Jahreszahlen 1621 und 2000 verweisen auf das Gründungsjahr der Bürgerschützengesellschaft sowie auf das Jahr der Fahnenweihe, welche am Pfingstmontag mit einem großen Festzug unter Beteiligung zahlreicher auswärtiger Vereine begangen wurde.
Hauptmotiv der Fahne ist aber die Darstellung des Hl. Pankratius, eines jugendlichen Märtyrers, welcher der Legende nach am 12. Mai 304 unter dem römischen Kaiser Diokletian hingerichtet worden sein soll. Schon mit der Gründung Warsteins und der Erbauung der Alten Kirche übertrug man dessen Patronat auf dieses Gotteshaus; später ging es auf die heutige Pfarrkirche am Markt über. Eine besondere Bedeutung für die Nordkompanie hat der am Rande der Altstadt gelegene Kohlmarkt; seit 1983 wird hier im Sommer das sog. Altstadtfest gefeiert, welches zu den besucherstärksten Veranstaltungen in der Stadt gezählt werden darf und sich eines nach wie vor ungebrochenen Zuspruchs in der Warsteiner Bevölkerung erfreut. Schon vor einigen Jahren wurde durch die Nordkompanie ein Gedenkstein am Kohlmarkt aufgestellt, der über die Geschichte dieses Ortes informiert.